Sonntag, 25. März 2018
2 Tage vor der OP
Oh man... Morgen früh geht’s in die Klinik... ich bin sooooo unendlich aufgeregt!!!
Ich wurde noch nie operiert (also nicht so richtig mit Narkose und so) und ich war auch bloß einmal im Krankenhaus... eine Nacht lang... mit 6!!!
Ich hab so schiss...
Aber ich freue mich auch total, es ist schließlich eine 'gute' OP. Wenn es erfolgreich verläuft habe ich endlich weniger Schmerzen... mein Rücken und mein Knie sind so fies... ich freue mich wenn die entlastet werden und ich hoffentlich etwas mehr ruhe habe.
Ich bin leider grade so gestresst von der ganzen Sache das ich extrem dünnhäutig bin und dauernd mit jemandem aneinander gerate... aber ich hab es leider auch mit extrem wenig feinfühligen Menschen zu tun...
Aber ich bekomme auch viele liebe Worte und viel Zuspruch und finde das wirklich schön.
Grade bei so einer OP hat ja schnell jeder eine Meinung und ein Urteil zur Hand und ich finde es schön, dass es so gut aufgefasst wird. Ich weiß zwar nicht ob es wirklich ein 'mutiger' Schritt ist, so kommt es mir nämlich gar nicht vor.... aber es ist mir schon wichtig, dass grade Leute die ich mag, auch wenn wir vielleicht nicht die dicksten Freunde sind, einfach wissen, dass es für mich eine gesundheitlich motivierte Entscheidung ist und nicht bloß darum geht, dass das dicke Mädchen gerne ein Prinzesschen wäre (Ich schaff das durchaus auch so ;P)

Naja, was ich eigentlich erzählen wollte:
Tatsächlich zeigt diese dusselige 'Matsch-diät' sogar schon Wirkung. Naja bei so viel Gewicht purzeln die ersten Pfunde sehr schnell und sind aber auch bestimmt genauso schnell wieder drauf, aber es sind immerhin fast 4 kg runter und ich denke, das ist ein guter Anfang, wenn auch nur ein Bruchteil von dem was weg muss um 'Normalgewicht' zu erreichen.
Wahrscheinlich wird mich die Klinik-wage wie letztes mal auch wieder ziemlich enttäuschen weil sie da auch schon mehr angezeigt hat als meine zuhause... aber ich richte mich auf Dauer wohl nach meiner, die ist schließlich auch dauerhaft verfügbar.... bei einer Analyse bleibt man ja auch bei einem Messgerät, damit der Fehler konstant bleibt und man am ende dennoch ein richtiges Ergebnis bekommt.... blablabla.... so geht das seit Tagen, ich plapper so einen Mist wenn ich nervös bin... aaaahhhh!!!

Ich bin jetzt, zwei Tage vor der OP also bei 159,3kg, ein Gewichtsupdate gibt’s wohl erst zuhause wieder (die Messgerät Sache und so!) Aber vielleicht schreibe ich in der Klinik nochmal, wenn es sich ergibt, also man liest sich ihr Lieben!

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Donnerstag, 22. März 2018
der Anfang
Ich weiß nicht ob sich mal jemand hier hin verirren wird, aber darum geht es auch gar nicht... Wenn man viel sagen will, aber nicht viel zu sagen hat, dann schreibt man eben einen Blog.
Der geistert dann durchs Internet und vielleicht interessiert es jemanden, vielleicht kommentiert sogar jemand, aber ganz egal man hat sich die Scheiße von der Seele geschrieben und zumindest die Illusion, dass es jemand mitbekommt ohne irgendwen direkt damit belästigen zu müssen...
Grund für das Bedürfnis mich mitzuteilen ist meine bevorstehende Magenschlauch-OP... Ich wurde noch nie richtig operiert und bin einfach nur scheiß nervös... es ist vor allem nicht einfach eine kleine Sache, sondern etwas beschissen großes was vielleicht mein ganzes Leben verändert...
Ich finde es nicht zu vergleichen mit einer Blindarm- oder Mandelentfernung... durch diese eingriffe verändert sich faktisch NICHTS, es ist total unerheblich ob man den Kram noch hat oder nicht...
Wenn meine OP erfolgreich verläuft wird mein Körper sich verändern.... vielleicht werde sogar ich mich verändern... wer weiß das schon (auch wenn ich mir mühe gebe mich zumindest nicht zum 'schlechten' zu entwickeln)... es ist einfach eine verdammt große Sache und ich komme mir ein bisschen vor als müsse ich mich auf eine zweite Geburt vorbereiten.
Das mag jetzt sehr dramatisch klingen, aber vielleicht führe ich einfach mal die Umstände aus.
Ich bin schon seit meiner Kindheit übergewichtig, habe schon diverse Diäten, Kuren und sonstige Abnehmversuche hinter mir, die alle nicht gefruchtet haben... Es gibt Leute für die das ganze funktioniert, aber mein Leben war und ist nie strukturiert genug um auf Dauer mit etwas was eine klare Struktur erfordert Erfolge erzielen zu können. für mich war eine Kur in der man 'das Leben wie es sein sollte' in einer imaginären Glaskuppel imitiert also im Prinzip nichts als Zeitverschwendung, das gelernte war einfach nicht in meinen Tag zu integrieren und ich habe es wirklich versucht.... diese Erkenntnis hat viele Jahre gebraucht in denen ich mich einfach nur willensschwach und wie ein erbärmlicher Versager fühlte, das mag manch einer auch einfach so sehen, in dem Fall möge er sich von mir beglückwünscht fühlen für sein wundervoll strukturiertes Leben in dem alles nach Plan läuft!:)
Nunja, zurück zum Thema, also ich war schon als Kind pummelig (richtig fett wurde ich erst später), aber ich hatte Freunde und viel Spaß mit denen, klar gab es von Leuten mit denen man nicht klar kam mal nen dummen Spruch, aber auch damals fand ich schon, dass wenn mein aussehen das einzige war was mich in deren Augen angreifbar machte, dann musste ich ja sonst ziemlich cool sein, also konnte ich damit ganz gut leben. Das natürlich ausgerechnet meine Mutter die Person in meinem Leben war und ist, die mich am meisten auf diesen Äußerlichen Makel reduziert ist halt Pech, aber ein anderes Thema...
Wie gesagt, eigentlich hatte ich mich ja recht gut mit meinem Übergewicht arrangiert, entsprechend ist es keine kosmetisch motivierte OP, auch wenn ich nicht leugnen will, dass ich mich über diesen netten Nebeneffekt SEHR freue.
Hauptsächlich ist aber einfach eingetreten was einem alle Ärzte immer predigen, aber natürlich 'immer nur den anderen' passiert. Mein Übergewicht macht mir gesundheitlich einfach massiv zu schaffen.
Sollte das also von jemandem gelesen werden, der selbst massiv übergewichtig ist (keine Prinzesschen die weinen weil die Jeans in Größe 42 kneift!) und glaubt das sei okay, weil er davon nicht krank wird: HAHAHAHAHA, so dumm war ich auch mal, viel Spaß noch!
Ich sitze jetzt hier mit grade 26 Jahren und habe massive Arthrose im Knie (der Arzt meinte so was sieht man selten bei Leuten unter 70!!) und wohl auch im Rücken, was wohl mit verantwortlich für meine Bandscheibenvorfälle ist. von diversen anderen Wehwehchen, die mit meinem Übergewicht einhergehen fange ich jetzt mal nicht an...
Also, falls das einer von diesen 'Mach halt Sport du fette Sau'-Klugscheißern ließt, möge auch der jetzt vielleicht einsehen, dass das gar nicht so einfach ist weil ich in meiner Bewegungsfreiheit reichlich eingeschränkt bin.
Natürlich erscheint der Eingriff auch unter diesen Umständen noch ziemlich heftig, aber vielen ist auch nicht bewusst, dass der Körper ab einem gewissen Maß an Übergewicht sich massiv gegen das Abnehmen wehrt. So Nettigkeiten wie eine Fettleber entstehen zum einen durch Übergewicht, vereiteln aber auch den Abnehmprozess, dabei ist die Gewichtsreduzierung das einzige was hilft um so einen Scheiß wieder loszuwerden... eine ziemlich miese Falle also. Außerdem gibt es auch noch viele andere Umstände... zum Beispiel bin ich entgegen vieler Vorurteile niemand der unter stress anfängt zu fressen... im Gegenteil, ich höre in Stressituationen praktisch auf zu essen und wenn doch mal was rein kommt, dann rebelliert mein Magen und ich übergebe mich gleich wieder (Wissen die Ärzte, scheint aber kein Problem zu sein), dennoch nehme ich in solchen Situationen zu. Ja es ist unlogisch, aber ist eben so... entsprechend geht hiermit ein Gruß an die 'Friss halt weniger du fette Sau'-Klugscheißer: Bringts halt je nach Situation auch nicht, also Schnauze!

Ich war ziemlich erschrocken als ich auf einmal mit den folgen meiner Fettleibigkeit konfrontiert wurde und mein Arzt mir die OP nahelegte, da ich es alleine nicht schaffen könne genug abzunehmen um meinen Körper zu entlasten. Es ist einfach ein scheiß Gefühl sich nicht selbst helfen zu können... aber manchmal geht es eben einfach nicht. Entsprechend war ich natürlich froh als man mir nicht nur klar gemacht hat, dass sich in der Situation die wenigsten selbst helfen können, sondern mir eben auch noch gezeigt hat was nun zu tun ist.
Ich habe mich also brav in der Klinik vorgestellt und Antrag auf eine Kostenübernahme bei der Krankenkasse gestellt. Dieser wurde mehrfach abgelehnt, aber ich bin dran geblieben, habe meine Probleme geschildert, Berichte der besuchten Kuren und sonstiger Untersuchungen eingereicht etc.
Natürlich musste ich auch Nachweisen, dass ich unter keiner Essstörung leide, damit wäre die OP schließlich ziemlich riskant und vermutlich nutzlos, ich musste also meinen Psychologen aufsuchen um mir das ganze schriftlich geben zu lassen. Ich zahlte also 30€ für ein Attest auf dem steht, dass ich übergewichtig bin... und nur in einem kleinen Nebensatz, dass ich keine Essstörung habe. Ich lache jetzt noch gerne darüber.... was hätte ich nicht alles mit dem Geld machen können... ein Selfie hätte sicher gereicht um zu zeigen, dass ich massiv adipös bin... nicht das der Krankenkasse nicht auch Gewicht und Körpergröße vorlagen... aber nunja... Bürokratie...
Nachdem ich dann die Zusage hatte wurde auch gleich der Termin vereinbart und ich fing an mich vorzubereiten. Ich trainierte mehr darauf zu achten ob ich noch was essen 'muss' oder ob ich nur noch was essen WILL, was einen ziemlich massiven Unterschied macht. Ich fing an Vitamine zu nehmen um meinen Körper darauf vorzubereiten, schließlich werde ich das nach der OP auch dauerhaft tun müssen. Der verkleinerte Magen ist praktisch, da er weniger Hormone produziert und man weniger essen kann, was dafür sorgt, dass man weniger Hunger hat und auch nicht mehr so viel essen kann, allerdings kann der Körper auch an wichtigen Nährstoffen nicht so viel aufnehmen wie er braucht, entsprechend muss man künstlich nachhelfen. Soweit alles nicht so schlimm... bald ist es allerdings soweit und ich muss in die Klinik und in den zwei Wochen davor soll man als Vorbereitung auf die OP nur noch Flüssiges und Brei essen... Ich mache das jetzt seit 11 Tagen und ich hasse es... dieser ganze Matsch ist einfach nur eklig und ich vermisse es etwas zu essen was nicht aussehen und Konsistenz von etwas hat was schon dreimal gegessen wurde...
Ob auch die Matsch-Kur schon einen Effekt hatte weiß ich ehrlich gesagt nicht, ich hatte viel um die Ohren und habe mich noch nicht gewogen... auch weil ich schiss habe, dass ich trotz allem noch zugenommen habe weil ich gestresst war/bin...
Ich bin wirklich gespannt wie das alles weiter geht und kann irgendwie auch nicht an so viel anderes denken, dabei versuche ich mich die meiste Zeit abzulenken um meine Panik zu unterdrücken... aber viele in meiner Umgebung stellen auch Fragen und machen mich darauf aufmerksam, dass es vieles gibt worüber ich mich nicht informiert habe... aber es gibt auch einfach viele Dinge die ich gar nicht wissen will und ich denke es reicht wenn ich erfahre was ich wissen MUSS. Es hilft ja nicht sich noch mehr zu stressen als notwendig, darum schaue ich auch nicht dauernd irgendwelche Dokumentationen oder sonst was sonst drehe ich vermutlich durch.

Vielleicht verirrt sich ja der ein oder andere Gleichgesinnte hier her oder jemand der über einen solchen Schritt nachdenkt... stellt mir gerne Fragen, ich kann vieles sicher nicht beantworten, aber das ein oder andere bestimmt schon.
Medizinisch korrekt ist vermutlich nicht alles, da solltet ihr lieber einen Fachmann fragen, da ich mich eher an dem orientiere was für mich wesentlich ist, also was ich tun muss und was die Auswirkungen sind, als auf die medizinischen Hintergründe.

Ich weiß auch nicht wie oft/regelmäßig es hier Updates geben wird, das ist wohl abhängig davon wie viel ich zu erzählen habe.

Zum Schluss noch ein paar Zahlen, wenn es jemand bis hier her schafft interessiert es denjenigen vermutlich und ich habe eine Gedankenstütze:
Also als ich am Montag dem 12.03.18 angefangen habe Matsch zu essen brachte ich 163,2kg auf die Wage bei einer Größe von ~1,70m.... mal sehen wie viel es beim nächsten Eintrag noch ist.

Drückt mir die Daumen, am Dienstag ist es so weit!
Bis bald ;)

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